Schulentwicklung

Also available in English

Veränderungsprozesse in Schulen sind allgegenwärtig. Die Schulentwicklungsforschung der PH Zürich untersucht und beschreibt solche Prozesse. Das daraus entstandene Wissen wird in Zusammenarbeit mit Schulen nutzbar gemacht.

Inhalt dieser Seite

Zwei Personen arbeiten mit Post-its an einer Stellwand.

Gesellschaftliche Veränderungen wirken sich unmittelbar auf Schulen aus und stellen sie immer wieder vor neue Erwartungen. Wie sich Schulen zu diesen Erwartungen positionieren, wie sie mit den Erwartungen umgehen und wie weit sie ihre Entwicklung selbst proaktiv gestalten, ist eine zentrale Frage der Schulentwicklungsforschung.

Ein besonderes Forschungsinteresse besteht seit Längerem darin, mögliche Verbindungen zwischen Forschung und Schulpraxis besser zu verstehen und zu etablieren. Es werden diverse Formen der Zusammenarbeit mit Schulen ausprobiert. Die Rückmeldung von Forschungsergebnissen an mitwirkenden Schulen gilt als Minimalstandard, die Zusammenarbeit geht aber oft darüber hinaus. So kommen oft auch partizipative Forschungsansätze, wie zum Beispiel der Design-based-research-Ansatz oder die datenbasierte Schulentwicklung, zum Einsatz.

Das Forschungszentrum Schulentwicklung schlägt eine Brücke zwischen Forschung und Schulalltag und versucht, neue Erkenntnisse in die Praxis einzubringen. Dies führt wiederum zu einem gegenseitigen Austausch, die für beide Seiten gewinnbringend ist.

Veranstaltungen

Anmeldefrist abgelaufen

Forschungsschwer­punkte

Die Inhalte und die Projekte im Bereich der Schulentwicklungsforschung sind vielfältig. Bisherige Themenschwerpunkte sind Partizipation von Schülerinnen und Schülern, Entwicklung und Nutzung von Lernmedien sowie Bildung für Nachhaltige Entwicklung.

Partizipation von Schülerinnen und Schülern

Seit den 1980er-Jahren hat sich der Blick auf Kindheit und Kinder als kompetente soziale Akteurinnen und Akteure immer mehr verbreitet und verfestigt. Vor dem Hintergrund eines demokratischen Gesellschaftsverständnisses folgt aus diesem die Anforderung, Kinder partizipieren zu lassen und die Beziehung zwischen Kindern und Erwachsenen entsprechend zu gestalten. Dies setzt neue Erwartungen bezüglich Unterrichts- und Schulqualität und hat Konsequenzen für die Institution Schule.

Entwicklung und Nutzung von Bildungsmedien

Bildungsmedien, respektive Lehrmittel, übernehmen eine zentrale Rolle als Leitmedium für den Unterricht. Umso wichtiger ist es, die Qualität und Akzeptanz von Bildungsmedien bereits in der Entwicklung durch formative Evaluationen zu sichern. Die Forschung zur Nutzung von Bildungsmedien in Schule und Unterricht liefert Hinweise dazu, wie die Einbettung von Lehrmitteln in die soziale Praxis erfolgt und welche Bedingungen die Nutzung unterstützen oder hemmen.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Im Fokus des dritten Forschungsschwerpunkts steht die Frage, wie sich Lernende mit dem Thema Umwelt und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auseinandersetzen. Die Tatsache, dass BNE im Lehrplan 21 als Querschnittsthema definiert wurde, bringt mit sich, dass Schulen und Lehrpersonen kreative Formen finden müssen, wie sie BNE in verschiedene Schulfächer integrieren sowie an verschiedenen Unterrichtsorten die Beziehung zur Natur fördern können.

Weitere Projekte

Ausgewählte Publi­kationen

  • Bernhardsson-Laros, Nils und Nils Schrewe (2023) Pandemiebezogene Handlungsorientierungen, persönlicher Habitus und konjunktive Erfahrungsräume – Zum Umgang der Bevölkerung mit der Corona-Massenerziehung.

    In D. Klinge, A.-M. Nohl & B. Schäffer (Hrsg.), Pädagogik des gesellschaftlichen Ausnahmezustandes – Erziehung Erwachsener in der Corona-Pandemie. Springer VS.

  • Bernhardsson-Laros, Nils (2023) Dokumentarische Methode.

    In M. Kondratjuk (Hrsg.). Grundlagen der Erwachsenen- und Weiterbildungsforschung. Bielefeld: wbv, 97-98.

  • Metzger Susanne, Alexandra Totter und Daniela Müller-Kuhn (2023) Praktisch-naturwissenschaftliches Arbeiten mit einem neuen Lehrmittel: Alles neu oder alles beim Alten?.

    Progress in Science Education (PriSE) 6, Nr. 1 (20. Januar 2023): 56–68.

  • Bernhardsson-Laros, Nils und Thomas Fuhr (2022) Lessons Learned. Zur Etablierung einer Bereichsethik in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Was wir von internationalen Vorläuferstudien lernen können.

    In. A. Grotlüschen, u.a. (Hrsg.): Erwachsenenbildung in internationaler Perspektive. Grenzen und Chancen. Leverkusen-Opladen: Budrich, S. 46-59.

  • Häbig, Julia, Enikö Zala-Mezö, Jaël Omlin, Alexandra Totter, Frank Brückel und Daniela Müller-Kuhn (2022) «Schule gemeinsam mit Lernenden gestalten: Partizipative Prozesse in der Schulentwicklung».

    In #schuleverantworten: führungskultur_innovation_autonomie 2: 7–17.

  • Müller-Kuhn, Daniela und Julia Häbig (2022) Partizipation, Mitbestimmung, Beteiligung …? Eine begriffliche Differenzierung und damit verbundene Problematiken.

    In Mitbestimmung von Kindern: Grundlagen für Unterricht, Schule und Hochschule,hrsg. v. Miriam Grüning, Sabine Martschinke, Julia Häbig und Sonja Ertl, 56–73.

  • Müller-Kuhn, Daniela und Julia Häbig (2022) Begleitevaluation der WWF-Aktionswochen «Ab in die Natur – draussen unterrichten» von 2018 bis 2021. Abschlussbericht.

    Zürich: Pädagogische Hochschule Zürich.

  • Müller-Kuhn, Daniela, Jaël Omlin und Enikö Zala-Mezö (2022) Evaluation Schulinsel Primarschule Emmersberg. Abschlussbericht.

    Zürich: Pädagogische Hochschule Zürich.

  • Totter, Alexandra, Christine Rast und Marlies Keller-Lee (2022) Wortschatzlernen mit digitalen Tools des Französischlehrmittels «dis donc!».

    Babylonia, 1, 32–37.

  • Zala-Mezö, Enikö, Johanna Egli und Julia Häbig (2022) «Wir sind auf gutem Weg und müssen eigentlich nicht wahnsinnig viel verändern, oder?» – Beschreibung von schulischen Entwicklungsprozessen im dokumentarischen Längsschnitt.

    ZISU: Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung 11(1): 81–96.

  • Zala-Mezö, Enikö, Johanna Egli und Julia Häbig (2022) Zwischen Ablehnung und Befürwortung. Schulische Positionierungen zur Nutzung digitaler Medien vor dem Hintergrund des Corona-Lockdowns.

    MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung 49 (Schulentwicklung), 48–67.

  • Zala-Mezö, Enikö und Johanna Egli (2022) Switzerland the Individualist – A Classification with Some Colorings.

    In The Emerald handbook of evidence-informed practice in education: learning from international contexts, hrsg. v. Chris Brown und Joel R. Malin, 303–314. Bingely: Emerald Publishing.

  • Zala-Mezö, Enikö und Daniela Müller-Kuhn (2022) «Im Wald muss man einfach viel mehr vertrauen» – Erfahrungen von Lehrpersonen mit Draussenunterricht.

    In Draussenlernen: Neue Forschungsergebnisse und Praxiseinblicke für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung, hrsg. v. Jakob von Au und Rolf Jucker, 343–363. Bern: hep Verlag.

  • Büker, Petra, Birgit Hüpping und Enikö Zala-Mezö (2021) Partizipation als Veränderung: Eine Aufforderung an Grundschule und Forschung.

    Zeitschrift für Grundschulforschung 14(2): 391–406. 

  • Häbig, Julia, Enikö Zala-Mezö, Pascale Herzig, Daniela Müller-Kuhn (2021) Participation and Social Exclusion – Are They Mutually Exclusive Phenomena?.

    In Children’s Rights from International Educational Perspectives: Wicked Problems for Children’s Education Rights, hrsg. v. Jenna J. Gillett-Swan und Nina Thelander, 129–143. Cham: Springer International Publishing.

  • Müller-Kuhn, Daniela, Pascale Herzig, Julia Häbig, Enikö Zala-Mezö (2021) Student Participation in Everyday School Life – Linking Different Perspectives.

    Zeitschrift Für Bildungsforschung 11(1).

  • Müller-Kuhn, Daniela, Enikö Zala-Mezö, Julia Häbig, Nina-Cathrin Strauss und Pascale Herzig (2021) Five Contexts and Three Characteristics of Student Participation and Student Voice – A Literature Review.

    International Journal of Student Voice 6(2): 1–30.

  • Totter, Alexandra und Johanna Egli (2021) Reflexion mittels E-Portfolio. Ein Beispiel der Online-Reflexionspraxis angehender Lehrpersonen während ihrer berufspraktischen Ausbildung.

    journal für lehrerInnenbildung jlb 01-2021 Mythos Reflexion, 46–55.

  • Zala-Mezö, Enikö, Julia Häbig, Johanna Egli, Daniela Müller-Kuhn und Nina-Cathrin Strauss (2021) Schulinterne Aushandlung der Anforderung, Lernende partizipieren zu lassen: Welche Schulentwicklungschancen entstehen?.

    In Dokumentarische Methode in der Schulentwicklungsforschung, hrsg. von Enikö Zala-Mezö, Julia Häbig und Nina Bremm, 123–142. Münster: Waxmann.

  • Zala-Mezö, Enikö, Alexandra Totter und Julia Häbig (2021) Schulbuch – Entstehung, Rolle und Bedeutung für Unterricht und Schule.

    In Unterstützungssysteme für Schule. Konzepte, Befunde und Perspektiven, hrsg. v. Tanja Webs und Veronika Manitius, 105–122. Bielefeld: wbv Publikation.

  • Müller-Kuhn, Daniela, Julia Häbig, Enikö Zala-Mezö, Nina-Cathrin Strauss und Pascale Herzig (2020) «So richtig Einfluss auf den Unterricht haben wir nicht»: Wie Schülerinnen und Schüler Partizipation wahrnehmen.

    In Partizipation und Schule – Wege für mehr Selbstbestimmung in Bildungsverläufen, hrsg. v. Sabine Gerhartz-Reiter und Cathrin Reisenauer, 187–206. Wiesbaden: Springer VS.

  • Totter, Alexandra, Julia Häbig, Daniela Müller-Kuhn, Enikö Zala- Mezö (2020) Zwischen traditionellem Schulbuch und hybridem Lehrmittel. Bedingungen, Möglichkeiten und Herausforderungen von Lernen und Lehren in einer digitalen Welt.

    Zeitschrift MedienPädagogik 17 (Jahrbuch Medienpädagogik), 169–193.

  • Zala-Mezö, Enikö, Amanda Datnow, Daniela Müller-Kuhn und Julia Häbig (2020) Feeding back research results: Changes in principal and teacher narratives about student participation.

    Studies in Educational Evaluation 65: 1–10.

  • Zala-Mezö, Enikö, Julia Häbig, Reto Kuster, Daniela Müller-Kuhn und Pascale Herzig (2020) Rückmeldung von Forschungsergebnissen als Möglichkeit für Partnerschaft zwischen Praxis und Forschung.

    journal für schulentwicklung 3: 1–6.

Kooperationen

Ethics in Participatory Research with Children (2022–2025)

Forschung mit Schülerinnen und Schülern kann als besonders ausgeprägte Form von schulischer Partizipation eingestuft werden. Der Ansatz ist allerdings kontrovers diskutiert und wirft ethische Fragen auf, womit sich das Netzwerk auseinandersetzt.

Im Rahmen des Netzwerks werden drei Ziele verfolgt:

  • Zum einen geht es um die Entwicklung von ethischen Leitlinien für die partizipative Forschung mit Kindern und Jugendlichen.
  • Zweitens wird das Netzwerk Professionalisierungsperspektiven für die Durchführung partizipativer Forschung für erwachsene Forschende entwickeln und das Empowerment von Schülerinnen und Schülern für partizipative Forschung im Sinne einer «Didaktik des Forschens bzw. forschenden Lernens» konzeptualisieren.
  • Darüber hinaus sollen gemeinsame Forschungsprojekte identifiziert und beantragt werden.

Das Netzwerk wird von Mitte 2022 bis Mitte 2025 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG finanziert.

Personen

  • Porträtfoto von Prof. Dr. Enikö Zala-Mezö

    +41 43 305 68 76

  • Porträtfoto von Dr. Alexandra Totter

    +41 43 305 51 32

  • Porträtfoto von Aparna Jegan

    +41 43 305 52 35

  • Porträtfoto von Dr. Daniela Müller

    +41 43 305 60 22

  • Gabriela Herold

    Wissenschaftiche Mitarbeiterin

    +41 43 305 56 41

  • Porträtfoto von Janaina Caratsch

    +41 43 305 50 90

  • Dr. Jelica Popovic

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin

    +41 43 305 60 59

  • Porträtfoto von Dr. Julia Häbig

    +41 43 305 62 73

  • Marianne Lüssi

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin

  • Porträtfoto von Prof. Dr. Mathias Decuypere

    +41 43 305 52 62

  • Porträtfoto von Prof. Dr. Mathias Mejeh

    +41 43 305 52 72

  • Porträtfoto von Dr. Nils Bernhardsson-Laros

    +41 43 305 50 36

  • Nina Asmussen

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin

    +41 43 305 52 58

  • Pascale Rebsamen

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin

    +41 43 305 54 51

  • Roxanne Stoffel

Kontakt

Porträtfoto von Prof. Dr. Enikö Zala-Mezö

+41 43 305 68 76