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Präventionsprogramm «Herzsprung»

Das Jugendalter ist die Zeit, in der Gleichaltrige untereinander erste intime und sexuelle Erfahrungen machen und sich erste Liebesbeziehungen anbahnen. Leider kommt es bei Verabredungen und in Liebesbeziehungen nicht selten auch zu Grenzverletzungen und Übergriffen.

Das von der Fachstelle lancierte Präventionsprogramm «Herzsprung – Freundschaft, Liebe, Sexualität ohne Gewalt» fördert respektvolles und wertschätzendes Verhalten in Liebesbeziehungen und bei Dates. Nach einer erfolgreichen Pilotphase in fünf Schulklassen im Jahr 2015 steht das Programm ab 2018 für den Einsatz an Schulen zur Verfügung.

Website herzsprung.ch 

Logo Herzsprung

  

Video zu Entstehung, Ziele, Inhalte und Wirkung von «Herzsprung» (Website www.herzsprung.ch). 

Ziele des Präventionsprogramms

«Herzsprung» ist ein Präventionsprogramm für Jugendliche im Alter von 15–18 Jahren. Es hat zum Ziel, Respekt in Paarbeziehungen von Jugendlichen zu fördern und Gewalt zu reduzieren. In 15 Unterrichtslektionen setzen sich die Jugendlichen mit Themen wie Beziehungswünsche, Erwartungen an Partnerinnen und Partner, stereotype Rollenbilder, Eifersucht, Grenzverletzungen und sexuelle Gewalt auseinander. Ein Moderationsteam (ein Mann und eine Frau) führt die Jugendlichen durch das Programm.

Lancierung des Programms

Die Website herzsprung.ch informiert über Ziele und Inhalte des Präventionsprogramms «Herzsprung» und die Durchführungsmodalitäten. Das Programm kann ab Januar 2018 gebucht werden. Es wird von erfahrenen Moderatorinnen und Moderatoren geleitet.

Trägerschaft und Projektorganisation

Die Fachstelle für Gleichstellung hat die Trägerschaft für das Präventionsprogramm «Herzsprung – Freundschaft, Liebe, Sexualität ohne Gewalt» Ende 2017 an die Schweizerische Gesundheitsstiftung RADIX übergeben. RADIX stellt «Herzsprung» allen interessierten Kantonen zur Verfügung.

Für die Durchführung des Programms in Schulen der Stadt Zürich ist weiterhin die Fachstelle für Gleichstellung zuständig.

Durchführungsmodalitäten und Kontaktadressen sind auf herzsprung.ch beschrieben.

Entstehung

«Herzsprung – Freundschaft, Liebe, Sexualität ohne Gewalt» basiert auf dem Präventionsprogramm «Sortir Ensemble Et Se Respecter» (SEESR), das in einigen Kantonen der Romandie bereits zur Anwendung kommt. Für den Einsatz an Schulen im Kanton Zürich wurde SEESR übersetzt und weiterentwickelt. SEESR lehnt sich an das Programm «Safe Dates» an, das Mitte der 1990er Jahren in den USA entwickelt wurde. Das Programm wurde umfangreich ausgewertet, und es konnten positive Wirkungen auf das Verhalten von Jugendlichen nachgewiesen werden.

Pilotphase und Weiterentwicklung

Eine erste Version des Präventionsprogramms «Herzsprung» wurde 2015 in fünf Schulklassen in Stadt und Kanton Zürich erprobt. Dabei handelte es sich um zwei Schulklassen der Sekundarstufe 1 und um drei Schulklassen des Berufsvorbereitungsjahrs (Jugendliche im Alter von 16–18 Jahren). Ziel war, das Programm auf seine Eignung zu prüfen und Erkenntnisse für die Weiterentwicklung zu gewinnen.

Evaluation 

Die Ergebnisse der Evaluation sind positiv. Sie wurden im Januar 2016 an einer Medienkonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt und lösten grosses Echo aus. Die von der Berner Fachhochschule BFH durchgeführte Evaluation ergab aber auch Hinweise auf Verbesserungsbedarf, insbesondere bei der methodisch-didaktischen Umsetzung. Zudem muss das Programm noch besser auf die schulischen Rahmenbedingungen ausgerichtet werden.

Das Pilotprojekt wurde vom nationalen Programm «Jugend und Gewalt» (2011–2015) als eines von 14 innovativen Projekten gefördert. Für interessierte Kantone bestand die Möglichkeit, das Programm zu übernehmen. 

Nationale Wirkungsevaluation

Um die Wirkung von «Herzsprung – Freundschaft, Liebe und Sexualität ohne Gewalt» und des Präventionsprogramms «Sortir Ensemble et Se Respecter» zu ermitteln, wurde zwischen 2018 und 2020 eine nationale Wirkungsevaluation durchgeführt. 1'273 Jugendliche aus 10 verschiedenen Kantonen nahmen an den Befragungen teil. Die Evaluation zeigt, dass die Inhalte gut mit den Bedürfnissen und Erwartungen der Jugendlichen übereinstimmen und die Zufriedenheit der Jugendlichen und der Moderierenden hoch ist.

Weitere Informationen

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